Die Alte Saeckin hat Sensationelles zu verkünden
Heute fand ich einen roten Wolfsfuchs!
Er hatte sich in mein Postfach verkrochen und kullerte mir frühmorgens vor die Füße.
Wolfsfüchse...
Was Sie kennen keinen Wolfsfuchs??
Ach so, gut, lassen Sie mich etwas weiter ausholen:
Der Wolfsfuchs ist (fast glaubte man schon sagen zu müssen WAR) ein Tier der Flussebenen und der lichten Hainwälder. Auch in Sümpfen begegnete man ihm häufig, ja man kann ihm tatsächlich eine gewisse Neigung, wenn nicht gar einen unseligen Hang zum Sumpf nachsagen. Dies ist umso unverständlicher, als dieses Tier eigentlich in der Lage ist sich mühelos hoch in die Lüfte zu erheben. Das signifikanteste Kennzeichen des erwachsenen und geschlechtreifen Wolfsfuchses sind nämlich (neben seinem buschigen, oft stolz aufrecht getragenen Schwanz) seine direkt hinter den Schulterblättern ansetzenden Schwingen.
Unzählige Generationen von Zoologen haben sich erfolglos den Kopf darüber zerbrochen, warum ein Tier das nachweislich flugfähig ist und bei seinen Flügen überdies eine ziemlich gute Figur macht, trotzig darauf besteht im Schlamm zu waten und sich in feuchten Auwäldern ein schimmeliges Fell zu holen. Viele Versuche wurden unternommen, das seltsame Verhalten dieser Spezies tierpsychologisch zu hinterfragen und befriedigende Antworten wenigstens auf die drängendsten Fragen zu finden.
Leider konnte auch mit viel Mühe ein schnell fortschreitendes Schwinden der Population nicht verhindert werden. Irgendwann erklärte man den roten Wolfsfuchs (fast zeitgleich mit dem Nebelhörnchen von dem an anderer Stelle zu reden sein wird) für ausgestorben. Da der Forschungsstand so blamabel schlecht war, versuchte man möglichst alles was mit diesem Tier zusammenhing in der Versenkung verschwinden zu lassen um in Zoologenkreisen nicht permanent an das eigene Versagen erinnert zu werden. Gerade jetzt, zu einem Zeitpunkt der Zoologen zu der Hoffnung berechtigte, dass der rote Wolfsfuchs aus dem Bewusstsein des Menschen endgültig getilgt sei, gerade jetzt stolpert eine geschwätzige Alte Saeckin über den vielleicht Letzten seiner Art:
Mühelos ließ sich der knuffige Geselle als Rüde identifizieren. Er ist sehr lebhaft und wirkt intelligent. Über die Geschlechtsreife kann ich derzeit noch keine Aussage machen. Vom Körperstatus her würde ich ihn als durchaus erwachsenes Exemplar bezeichnen. Wie sie leicht selbst erkennen werden, fehlen ihm die artspezifischen Schwingen jedoch völlig. Die Gründe dafür sind noch nicht zur Gänze geklärt, aber die Alte Saeckin beginnt langsam zu ahnen, wo in diesem Fall der Hund (oder besser der Wolfsfuchs) begraben liegt.
Ich werde mir also Mühe geben dem Tier ein artgerechtes Umfeld zu bieten und alles zu tun um zur Entwicklung der Flugfähigkeit beizutragen. Notfalls werde ich auch kleinere Ausflüge in nahe gelegene Sümpfe in Erwägung ziehen. Fellpflege und anderweitig artgerechte Handreichungen stehen selbstverständlich auch auf dem Programm.
So ist die derzeit größte Hoffnung der Alten Saeckin die, dass sich das rote Wolfsfüchslein irgendwann als flugfähig erweisen möge. Legenden behaupten, dass es das schönste Erlebnis überhaupt sei, dem Ausfliegen eines Wolfsfuchses beiwohnen zu dürfen.
Und da BEIWOHNEN generell eine schöne und durchaus erwünschte Betätigung ist, arbeitet die Alte Saeckin mit aller Kraft auf ihr Ziel hin.
Bis demnächst im Sumpf ihr Lieben.
Die Alte Saeckin
Er hatte sich in mein Postfach verkrochen und kullerte mir frühmorgens vor die Füße.
Wolfsfüchse...
Was Sie kennen keinen Wolfsfuchs??
Ach so, gut, lassen Sie mich etwas weiter ausholen:
Der Wolfsfuchs ist (fast glaubte man schon sagen zu müssen WAR) ein Tier der Flussebenen und der lichten Hainwälder. Auch in Sümpfen begegnete man ihm häufig, ja man kann ihm tatsächlich eine gewisse Neigung, wenn nicht gar einen unseligen Hang zum Sumpf nachsagen. Dies ist umso unverständlicher, als dieses Tier eigentlich in der Lage ist sich mühelos hoch in die Lüfte zu erheben. Das signifikanteste Kennzeichen des erwachsenen und geschlechtreifen Wolfsfuchses sind nämlich (neben seinem buschigen, oft stolz aufrecht getragenen Schwanz) seine direkt hinter den Schulterblättern ansetzenden Schwingen.
Unzählige Generationen von Zoologen haben sich erfolglos den Kopf darüber zerbrochen, warum ein Tier das nachweislich flugfähig ist und bei seinen Flügen überdies eine ziemlich gute Figur macht, trotzig darauf besteht im Schlamm zu waten und sich in feuchten Auwäldern ein schimmeliges Fell zu holen. Viele Versuche wurden unternommen, das seltsame Verhalten dieser Spezies tierpsychologisch zu hinterfragen und befriedigende Antworten wenigstens auf die drängendsten Fragen zu finden.
Leider konnte auch mit viel Mühe ein schnell fortschreitendes Schwinden der Population nicht verhindert werden. Irgendwann erklärte man den roten Wolfsfuchs (fast zeitgleich mit dem Nebelhörnchen von dem an anderer Stelle zu reden sein wird) für ausgestorben. Da der Forschungsstand so blamabel schlecht war, versuchte man möglichst alles was mit diesem Tier zusammenhing in der Versenkung verschwinden zu lassen um in Zoologenkreisen nicht permanent an das eigene Versagen erinnert zu werden. Gerade jetzt, zu einem Zeitpunkt der Zoologen zu der Hoffnung berechtigte, dass der rote Wolfsfuchs aus dem Bewusstsein des Menschen endgültig getilgt sei, gerade jetzt stolpert eine geschwätzige Alte Saeckin über den vielleicht Letzten seiner Art:
Mühelos ließ sich der knuffige Geselle als Rüde identifizieren. Er ist sehr lebhaft und wirkt intelligent. Über die Geschlechtsreife kann ich derzeit noch keine Aussage machen. Vom Körperstatus her würde ich ihn als durchaus erwachsenes Exemplar bezeichnen. Wie sie leicht selbst erkennen werden, fehlen ihm die artspezifischen Schwingen jedoch völlig. Die Gründe dafür sind noch nicht zur Gänze geklärt, aber die Alte Saeckin beginnt langsam zu ahnen, wo in diesem Fall der Hund (oder besser der Wolfsfuchs) begraben liegt.
Ich werde mir also Mühe geben dem Tier ein artgerechtes Umfeld zu bieten und alles zu tun um zur Entwicklung der Flugfähigkeit beizutragen. Notfalls werde ich auch kleinere Ausflüge in nahe gelegene Sümpfe in Erwägung ziehen. Fellpflege und anderweitig artgerechte Handreichungen stehen selbstverständlich auch auf dem Programm.
So ist die derzeit größte Hoffnung der Alten Saeckin die, dass sich das rote Wolfsfüchslein irgendwann als flugfähig erweisen möge. Legenden behaupten, dass es das schönste Erlebnis überhaupt sei, dem Ausfliegen eines Wolfsfuchses beiwohnen zu dürfen.
Und da BEIWOHNEN generell eine schöne und durchaus erwünschte Betätigung ist, arbeitet die Alte Saeckin mit aller Kraft auf ihr Ziel hin.
Bis demnächst im Sumpf ihr Lieben.
Die Alte Saeckin
schreiben wie atmen - 24. Aug, 16:16
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