Alte Saecke essen Rosen.
Das Wetter heute - na ja... Und dann diese unselige Nähe der alljährlichen Konsumschlacht "Weihnachten".
Hat die Alte Sackin schon mal irgendwem gestanden, dass ihr im Nachhinein der mit echtem Lametta, polierten Äpfeln, und zwölf silberfarbenen Kugeln (das absolute Heiligtum der Mutter) geschmückte Weihnachtsbaum ihrer Kinderzeit wie ein fernes Paradies erscheint? Nein? Dann hier und heute. Vor dem sechsten Dezember erblickte damals kein Kinderauge auch nur einen winzigen Schokoladennikolaus. Man schrieb Wunschzettel und war sich durchaus klar darüber, das bestenfalls EINER der Wünsche erfüllt werden würde, zweimal geschah es sogar, dass kein Wunsch erfüllt wurde, sondern das Christkind beschlossen hatte, man habe einen warmen Mantel viel nötiger als einen Teddybären oder Papier und Buntstifte. Ja, das geschah, und man nahm es hin, freute sich statt dessen über den bunten Teller der eine wirkliche Sensation war, weil er schokoladene Kostbarkeiten enthielt, die man sich selber einteilen durfte. Nachdem ein jüngeres Geschwisterkind zweimal die sorgsam gesparten Schätze der Alten Saeckin um Silvester herum heimlich weggefressen hatte, wurde sie eine wahre Meisterin im Verstecken. Das führte in einem Jahr sogar zu doppelter Weihnachtsfreude, weil ein Teil des versteckten Naschgutes erst auf der neuerlichen Suche nach geeigneten Versteckplätzen wiedergefunden wurde. Wie wunderbar! Die gesamte Weihnachtszeit konnte von der alten, schon weiß angelaufenen Schokolade gezehrt werden, ohne die funkelnagelneuen Vorräte anzugreifen. Die reichten dann auch wirklich bis zum nächsten Osterfest und dem damit verbundenen "Hasenneschtle".
Aber da gerät sie in ihrer einfältigen Art ins Schwärmen, die Alte Saeckin. Dabei wollte sie sich doch hier eigentlich nur vom tief empfundenen Leid ablenken, dass sie angesichts eines unglaublich dicken Jungen empfand, der sich auf dem Parkplatz einen großen Schokoladenweihnachtsmann einverleibte, während er seiner anorektischen Mutter zusah, die sich im Nebel ihrer Zigarette mit dem Verladen des Einkaufes abrackerte.
Ganz langsam schloss die Alte Saeckin ihr Veloziped ab und beobachtete, wie sich das dicke Kind immer mehr mit Schokolade verschmierte, bis seine Mutter erschöpft den Blick aus dem Kofferraum erhob und angewidert die Frucht ihres Leibes betrachtete.
"Mensch Jason (gesprochen: Schäääsn) du Arsch (echt wahr...) jetzt müssen wir nochmal rein und nen neuen kaufen..."
Im Schlepptau dieses unseligen Mutter-Sohn-Verbundes betrat die Alte Saeckin den Supermarkt um das Nötige zu erwerben.
Nein, sie wird nicht weiter darüber lamentieren welcher Wortwechsel dieser Beiden sie als Zuhörerin noch teilhaftig wurde. Sie wird auch nicht darüber berichten wie es sich anfühlte durch die aus allen Nähten platzende "Happy X-mas" - Abteilung zu gehen. Nein sie wollte ja eigentlich nur kurz davon erzählen, dass sie bei der Heimkehr unbändige Lust verspürte, eine Rose zu essen.

Danach ging es ihr ein klein wenig besser, auch wenn die Reste der Mahlzeit dazu angetan sind, erneut Traurigkeit hervorzurufen.

Jetzt geht sie Fenster putzen, die Alte Saeckin, damit sie wenigstens an einer kleinen Stelle in ihrem Leben den vollen Durchblick wahren kann.
Hat die Alte Sackin schon mal irgendwem gestanden, dass ihr im Nachhinein der mit echtem Lametta, polierten Äpfeln, und zwölf silberfarbenen Kugeln (das absolute Heiligtum der Mutter) geschmückte Weihnachtsbaum ihrer Kinderzeit wie ein fernes Paradies erscheint? Nein? Dann hier und heute. Vor dem sechsten Dezember erblickte damals kein Kinderauge auch nur einen winzigen Schokoladennikolaus. Man schrieb Wunschzettel und war sich durchaus klar darüber, das bestenfalls EINER der Wünsche erfüllt werden würde, zweimal geschah es sogar, dass kein Wunsch erfüllt wurde, sondern das Christkind beschlossen hatte, man habe einen warmen Mantel viel nötiger als einen Teddybären oder Papier und Buntstifte. Ja, das geschah, und man nahm es hin, freute sich statt dessen über den bunten Teller der eine wirkliche Sensation war, weil er schokoladene Kostbarkeiten enthielt, die man sich selber einteilen durfte. Nachdem ein jüngeres Geschwisterkind zweimal die sorgsam gesparten Schätze der Alten Saeckin um Silvester herum heimlich weggefressen hatte, wurde sie eine wahre Meisterin im Verstecken. Das führte in einem Jahr sogar zu doppelter Weihnachtsfreude, weil ein Teil des versteckten Naschgutes erst auf der neuerlichen Suche nach geeigneten Versteckplätzen wiedergefunden wurde. Wie wunderbar! Die gesamte Weihnachtszeit konnte von der alten, schon weiß angelaufenen Schokolade gezehrt werden, ohne die funkelnagelneuen Vorräte anzugreifen. Die reichten dann auch wirklich bis zum nächsten Osterfest und dem damit verbundenen "Hasenneschtle".
Aber da gerät sie in ihrer einfältigen Art ins Schwärmen, die Alte Saeckin. Dabei wollte sie sich doch hier eigentlich nur vom tief empfundenen Leid ablenken, dass sie angesichts eines unglaublich dicken Jungen empfand, der sich auf dem Parkplatz einen großen Schokoladenweihnachtsmann einverleibte, während er seiner anorektischen Mutter zusah, die sich im Nebel ihrer Zigarette mit dem Verladen des Einkaufes abrackerte.
Ganz langsam schloss die Alte Saeckin ihr Veloziped ab und beobachtete, wie sich das dicke Kind immer mehr mit Schokolade verschmierte, bis seine Mutter erschöpft den Blick aus dem Kofferraum erhob und angewidert die Frucht ihres Leibes betrachtete.
"Mensch Jason (gesprochen: Schäääsn) du Arsch (echt wahr...) jetzt müssen wir nochmal rein und nen neuen kaufen..."
Im Schlepptau dieses unseligen Mutter-Sohn-Verbundes betrat die Alte Saeckin den Supermarkt um das Nötige zu erwerben.
Nein, sie wird nicht weiter darüber lamentieren welcher Wortwechsel dieser Beiden sie als Zuhörerin noch teilhaftig wurde. Sie wird auch nicht darüber berichten wie es sich anfühlte durch die aus allen Nähten platzende "Happy X-mas" - Abteilung zu gehen. Nein sie wollte ja eigentlich nur kurz davon erzählen, dass sie bei der Heimkehr unbändige Lust verspürte, eine Rose zu essen.

Danach ging es ihr ein klein wenig besser, auch wenn die Reste der Mahlzeit dazu angetan sind, erneut Traurigkeit hervorzurufen.

Jetzt geht sie Fenster putzen, die Alte Saeckin, damit sie wenigstens an einer kleinen Stelle in ihrem Leben den vollen Durchblick wahren kann.
schreiben wie atmen - 13. Nov, 14:23
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