Alte Saecke schippen zu.
Die Alte Saeckin lebt derzeit in einem Dornenhag von Terminen. Unliebsamen zumeist, wenigstens aber anstrengenden, selten erfreulichen.
Als eine angenehme Abwechslung entpuppte sich da heute überraschend die Beerdigung einer freundlichen Nachbarin. Übersatt vom Leben und Leiden durfte sie ihrer Wege gehen.
So eine Beerdigung hat etwas grundlegend Ordnendes. Man sortiert sich neu ein in das Weltgefüge. Die Menschen, die der Veranstaltung beiwohnen, sind getragen von traditionellen Verhaltensregeln. Alles geht seinen gewissen Gang. Etwas wurde abgeschlossen. Regelrichtig. Das leise Weh in der Seele gilt sowohl Erinnerungen an den Menschen, der nun in dieser Kiste verräumt wird, und dem Gedanken an die eigene Endlichkeit, mit der man sich erst wenn sie zum Tragen kommt, fertig auseinandergesetzt haben wird.
Es gibt Lieder zu singen, Formeln zu murmeln, aufzustehen und sich wieder niederzusetzen. Was man aufgrund einer gewissen Glaubensfremdheit selber nicht genau weiß, tut man den anderen Trauergästen einfach nach.
Am Ende schippte die Alte Saeckin gemeinsam mit allen anderen Anwesenden das Grab schon mal ein bißchen zu und ging anschließend still nach Hause.
Ein schöner Tag eigentlich.
Als eine angenehme Abwechslung entpuppte sich da heute überraschend die Beerdigung einer freundlichen Nachbarin. Übersatt vom Leben und Leiden durfte sie ihrer Wege gehen.
So eine Beerdigung hat etwas grundlegend Ordnendes. Man sortiert sich neu ein in das Weltgefüge. Die Menschen, die der Veranstaltung beiwohnen, sind getragen von traditionellen Verhaltensregeln. Alles geht seinen gewissen Gang. Etwas wurde abgeschlossen. Regelrichtig. Das leise Weh in der Seele gilt sowohl Erinnerungen an den Menschen, der nun in dieser Kiste verräumt wird, und dem Gedanken an die eigene Endlichkeit, mit der man sich erst wenn sie zum Tragen kommt, fertig auseinandergesetzt haben wird.
Es gibt Lieder zu singen, Formeln zu murmeln, aufzustehen und sich wieder niederzusetzen. Was man aufgrund einer gewissen Glaubensfremdheit selber nicht genau weiß, tut man den anderen Trauergästen einfach nach.
Am Ende schippte die Alte Saeckin gemeinsam mit allen anderen Anwesenden das Grab schon mal ein bißchen zu und ging anschließend still nach Hause.
Ein schöner Tag eigentlich.
schreiben wie atmen - 25. Mär, 17:54
867 mal gelesen
DerKraxel - 25. Mär, 17:56
ich armes sturznest kommt nimmer in mein sturznest, stellen sie sich das nur mal vor
antworten
schreiben wie atmen - 25. Mär, 17:59
Tät Sie ja schon gern trösten, kann aber grade nicht, weil ich jemanden suchen muss, der mich trösten kann.
Trithemius - 25. Mär, 17:59
Im katholischen Rheinland wird anschließend noch in einer Kneipe "das Fell versoffen". Ich finde das eine schöne Einrichtung.
schreiben wie atmen - 25. Mär, 18:02
Ich denke mal, dass gut die Hälfte des Dorfes genau bei dieser Tätigkeit auch jetzt noch anzutreffen ist. Bei uns hier heißt das "uff d' Leich gehe". Und obwohl oft auch der Süddeutsche seltsam beäugt wird, wenn er von der "scheene Leich" spricht, so ist damit doch nicht der tote Körper als solcher, sondern die ihm gewidmete Festlichkeit gemeint.
phyllis - 25. Mär, 19:20
Gräber
sind Orte, und Orte sind gut. Mein Vater wollte in die Ostsee: seitdem redet die mit mir, wenn ich meine nackten Zehen ins Wasser strecke.
schreiben wie atmen - 25. Mär, 21:29
Eigentlich aber eine gute Vorstellung. Die Welt besteht aus homöopathischen Dosen aller die vor uns waren und wird nach uns um unsere immer homöopathischer werdende Dosis erhöht.
An "meinem" Baum steht schon mein Name und mein Geburtsdatum - aus (selbst)erzieherischen Gründen.
;o)
An "meinem" Baum steht schon mein Name und mein Geburtsdatum - aus (selbst)erzieherischen Gründen.
;o)
rinpotsche - 25. Mär, 20:42
Ich mag die Ausstrahlung eines finalen Friedens, der von meinem, weltlich bescheidenen, Urteil der Rechtzeitigkeit ausgeht. Der gelungene Abschluss eines erfüllten Lebens sollte begangen werden, das wünschte ich mir auch bei meinem. Am Besten, man sorgt zu Lebzeiten vor, und berücksichtigt dabei das mögliche Wetter wie auch den Drang der Hinterbliebenen, sich durchaus ein wenig amüsieren zu wollen -schließlich kann sich keiner 'von' sprechen. Wenn die ordentliche Sterbereihenfolge eingehalten wird -von wem auch immer bestimmt -so ist die 'Leich' unabdingbar. Habe schon mehrfach dabei unter Tränen ein Bier und Schnittchen zu mir genommen. Nie weiter entfernt von einem schlechten Gewissen.
Auf das es die Anderen mit uns danach gut haben werden können:)
Auf das es die Anderen mit uns danach gut haben werden können:)
schreiben wie atmen - 25. Mär, 21:31
Mit meinem Großonkel habe ich ein einziges Mal (wirklich!) in meinem Leben herzlich gelacht, dies geschah beim Leichenschmaus nach der Beisetzung der Asche meiner Großmutter.
walhalladada - 25. Mär, 21:30
'Ich will mehr Schippverkehr...'
schreiben wie atmen - 25. Mär, 21:32
Machen Sie danach einen raus??
_Zeo_ - 25. Mär, 22:56
Fast erschreckend, dass eine Beerdigung sich als angenehme Abwechslung entpuppt. Ich beneide sie um ihre Termine definitiv NICHT!!
Darum wünsche und befehle ich ab sofort nur noch angenehme Termine! Ihnen und mir! :-)
Darum wünsche und befehle ich ab sofort nur noch angenehme Termine! Ihnen und mir! :-)
schreiben wie atmen - 26. Mär, 11:41
Dieser Befehl wird stantepede ans Schicksal weitergeleitet.