Alte Saecke stehen in der Aldischlange und werden traurig.
Eben, also vorhin, das heißt heute nachmittag, da stand die Alte Saeckin in einer unglaublich langen Schlange bei Aldi. Das junge Mädchen an der Kasse arbeitete so hektisch, dass ihr die Zunge beinahe aufs Band hing. Eine ihrer Kolleginnen hatte sich kurz zuvor in den Finger geschnitten (woran war nicht zu sehen...), blutete in Strömen und entschwand. Nicht ohne der Kollegin lautstark mitgeteilt zu haben, dass die Tschakeline noch "beim Kotzen" sei. Die Alte Saeckin schloß daraus, dass Tschakeline die Kassenkraft No. 3 war, und stellte sich auf eine lange Zeit des Wartens und des erzwungenen Müßigganges ein. Dabei kam sie ins Sinnieren. Wie das bei alten Saeckinnen so ist, richteten sich die Sinne in die Vergangenheit. Es muss dort in der Schlange bei Aldi ein herrenloses Zeitloch sein Unwesen getrieben haben, jedenfalls stand die Alte Saeckin urplötzlich als ganz winzige Saeckin vor dem Herrn Fath, der sich über den Verkaufstresen beugte und fragte: "Na, meine Kleine, was darf es denn heute sein?".

Mühsam löste die kleine Saeckin das klebrige Fünfzigpfennigstück aus der nicht minder klebrigen Kinderfaust und reichte es dem Herrn Fath hinauf. "Kernseife", flüsterte sie, "und einen Schlongs". Der Herr Fath lachte, holte die Kernseife, schnitt ein Stück ab (er erwischte es immer so, dass es genau fünzig Pfennige kostete) und schlug es zunächst in dünnes weißes Papier ein ehe er es in Zeitung wickelte. Die kleine Saeckin und der Kaufmann standen sich dann einen rituellen Moment lang schweigend gegenüber. Es kam darauf an durchzuhalten. Wer zuerst redete hatte quasi verloren. Meistens war es der Herr Fath. Er schlug sich dann vor die Stirn und sagt: "Ach, wo hab ich nur meinen Kopf? Da hätten wir ja bald das Wichtigste vergessen!".
Und dann reichte er dem kleinen Mädchen ein Glas durch dessen runde Öffnung die Kinderhand ganz exakt hindurch passte um nach einem Stück Paradies zu greifen. Das Paradies hatte rote und weiße Streifen und die Form eines kleinen prallen Kissens.
Die Kleine Saeckin sagte laut und höflich, wie sie es eingetrichtert bekommen hatte: "Vielen Dank Herr Fath".
Dann schob sie das Bonbon, den Schlongs, in ihre Manteltasche und marschierte stolz erhobenen Hauptes durch die Ladentür die der Herr Fath für sie aufhielt.
Und schwupps stand die Alte SAeckin vor der Kasse, blickte in das zugezippte Gesicht der Kassenkraft, die mit einem winzigen gequälten Stimmchen fragte: "Bar oder Karte?"
"Bar", antwortete die Alte Saeckin und marschierte dann hoch erhobenen Hauptes zum Ausgang der sich wie von Zauberhand vor ihr auftat.
"Auf Wiedersehen und vielen Dank meine Dame", rief die Alte Saeckin der Kassiererin zu.
Schade, dass der Aldi nicht mal ansatzweise so gut riecht wie der Laden von dem Herrn Fath.

Mühsam löste die kleine Saeckin das klebrige Fünfzigpfennigstück aus der nicht minder klebrigen Kinderfaust und reichte es dem Herrn Fath hinauf. "Kernseife", flüsterte sie, "und einen Schlongs". Der Herr Fath lachte, holte die Kernseife, schnitt ein Stück ab (er erwischte es immer so, dass es genau fünzig Pfennige kostete) und schlug es zunächst in dünnes weißes Papier ein ehe er es in Zeitung wickelte. Die kleine Saeckin und der Kaufmann standen sich dann einen rituellen Moment lang schweigend gegenüber. Es kam darauf an durchzuhalten. Wer zuerst redete hatte quasi verloren. Meistens war es der Herr Fath. Er schlug sich dann vor die Stirn und sagt: "Ach, wo hab ich nur meinen Kopf? Da hätten wir ja bald das Wichtigste vergessen!".
Und dann reichte er dem kleinen Mädchen ein Glas durch dessen runde Öffnung die Kinderhand ganz exakt hindurch passte um nach einem Stück Paradies zu greifen. Das Paradies hatte rote und weiße Streifen und die Form eines kleinen prallen Kissens.
Die Kleine Saeckin sagte laut und höflich, wie sie es eingetrichtert bekommen hatte: "Vielen Dank Herr Fath".
Dann schob sie das Bonbon, den Schlongs, in ihre Manteltasche und marschierte stolz erhobenen Hauptes durch die Ladentür die der Herr Fath für sie aufhielt.
Und schwupps stand die Alte SAeckin vor der Kasse, blickte in das zugezippte Gesicht der Kassenkraft, die mit einem winzigen gequälten Stimmchen fragte: "Bar oder Karte?"
"Bar", antwortete die Alte Saeckin und marschierte dann hoch erhobenen Hauptes zum Ausgang der sich wie von Zauberhand vor ihr auftat.
"Auf Wiedersehen und vielen Dank meine Dame", rief die Alte Saeckin der Kassiererin zu.
Schade, dass der Aldi nicht mal ansatzweise so gut riecht wie der Laden von dem Herrn Fath.
schreiben wie atmen - 10. Okt, 22:33
1047 mal gelesen
schneck08 - 10. Okt, 23:52
Bei mir war's der Herr Koslowski (und ein Rädchen Wurst).
Eugene Faust - 10. Okt, 23:56
Gelbwurst oder Lyoner?
rinpotsche - 11. Okt, 00:35
Ich hatte einen Herrn Hinterer, der die Handschrift meiner Mutter nie lesen konnte. Geld entnehmen schon!
schneck08 - 11. Okt, 00:52
@eugene: selbstverständlich lyoner!
pathologe - 11. Okt, 07:45
@schneck
schreiben wie atmen - 11. Okt, 10:57
@Öschenie: Als Kind fand ich, dass Gelbwurst und Lyoner und auch Fleischwurst so war wie es war auf Schnecken zu treten - konnt ich nie leiden. Leberworschd schon oder Schinken...
@rinpötschgerl: Liebschde, da hat der Herr Hinterer sich und Dich aber ganz schön gefordert - gell?
@Herrn dokter Pe: Metzgersfinger huääähhhh - Bahh!
@rinpötschgerl: Liebschde, da hat der Herr Hinterer sich und Dich aber ganz schön gefordert - gell?
@Herrn dokter Pe: Metzgersfinger huääähhhh - Bahh!
rinpotsche - 11. Okt, 12:59
Heissen die meisten nicht Bockwurst?
Greifen Sie zu!
Boaaaahhhhh ey!