1
Mai
2010

Alte Saecke lüften das Geheimnis der Einzelsocke und zwar

hier und heute, weil 1.er Mai ist und weil es Zeit ist, der Welt dieses Wissen zuteil werden zu lassen:

Die Welt wird von einem geheimnisvollen Mechanismus angetrieben. Eine Art spirituelle Unruh, die unter Spannung gehalten wurde von einer großen Zahl betender Mönche die ein Schweigegelübde abgelegt hatten und in der Abgeschiedenheit ihrer Klöster mit ihren Gebeten, die sie reinen Herzens und unablässig verrichteten, die Welt in Gang hielten. Nachdem der ungute Wandel der Zeiten die Klöster geleert und die Gefängnisse gefüllt hatte, die Welt immer mehr ins Wanken und Eiern geriet, beschloss das Heilige Fatum, die Aufgabe der Weltinganghaltung einer anderen Gruppe zu übertragen.
Lange, lange, ja sehr lange irrte das Heilige Fatum auf der Welt einher, um eine geeignete Gruppe zu finden. Ein jahrelanges unbemerktes Casting, dass eine Unzahl von kleinen und großen Katastrophen, Krisen und anderen Wahnsinn nach sich zog. Es drohte am Ende dennoch erfolglos zu bleiben. Keine der in Betracht kommenden Gruppen brachte die notwendigen Voraussetzungen mit. Die Welt schien an der Schwelle des Unterganges zu stehen. Da, als kaum noch Hoffnung bestand, trat ein einzelner grauer Socken mit zwei Löchern vor das Heilige Fatum und sprach: wir könnten das übernehmen. Wir, Socken im Zölibat, getrennt lebend von unseren Partnern und Partnerinnen, auf der ganzen Welt unterwegs auf der Suche nach Genossen die unser Schicksal teilen. Wir sind tiefgläubige Wesen, unser halbes Leben lang haben wir uns klaglos treten lassen, haben uns im Dienst am Fuße aufgerieben und gehen nun den Weg in die Einsamkeit.
Da atmete das Heilige Fatum auf. Es konnte sich gut vorstellen, dass die Bruder- und Schwesternschaft der Einzelsocken die Aufgabe der vom Austerben bedrohten Mönchsorden übernahm. Seitdem leben in einem stillen Hochtal in den Anden die Einzelsocken in riesigen Waschmaschinen ohne Weichspülgang zusammmen. Gut versteckt verrichten sie dort ihren selbstlosen Dienst an der Menschheit, indem sie mit ihrem synthetischen, wollenen, seidenen oder baumwollenen Gebetsgemurmel die Welt in Gang halten.

So. Ich hoffe, hiermit das Geheimnis der Einzelsocken gelüftet zu haben. Lassen Sie sie einfach in Ruhe, diese Socken. Legen Sie sie irgendwohin. Sie werden bleiben oder gehen, genauso wie ihre Partner und Partnerinnen. Und freuen Sie sich darüber, einigen dieser selbstlosen Wesen auf ihrer Reise zu den großen Waschmaschinen eine Herberge bieten zu dürfen. Sie helfen dadurch, die Welt am Laufen zu halten. Kein Grund, sich zu ärgern. Wirklich nicht.
474 mal gelesen
Eugene Faust - 1. Mai, 23:05

:)

Desrumaux Celine, Montreal (2009).


schreiben wie atmen - 2. Mai, 11:48

:-)
Feiner Film - wenn man dann so drüber nachdenkt über was für einen Mist man sich dann und wann aufregt....
pathologe - 2. Mai, 07:37

Einzelsocken

halten die Welt am Laufen? Was ist das denn fuer eine Laufmasche?

Lange habe ich gegugeltruebelt, was ein Fatum wohl ist, dabei dauernd ein zusaetzliches "r" lesend und die ganze Geschichte als Riesenflatulenz mental gespeichert. (Merkzettel: Wege zum erfolgreichen Politiker). Nun aber weiss ich, dass es das englische "fate" ist, das sich daraus ableitet. Ebenso wie fatal, Feta und Fatima.

Und damit kommen wir der Erkenntnis, dass Gott eigentlich eine muslimische Frau, die gerne Schafskaese isst, ist, um einen Schritt naeher.

schreiben wie atmen - 2. Mai, 11:39

fata regunt orbem, certa stant omnia lege
(Das Fatum regiert die Welt, durch Gesetze ist alles bestimmt zur Gewissheit.)
Jossele - 2. Mai, 09:39

Na bitte, was hab ich jetzt? Ich hab ein schlechtes Gewissen, obwohl, ich konnte doch nicht ahnen, dass die Socken im Zölibat leben wollen.
Aus purer Unwissenheit hab ich die noch paarweise ineinandergeschoben ehe ich dem Dunkel der Sockenlade überlassen hab.
Diese Versuchung!

Danke für die Aufklärung.
Ich werde sie ab sofort selbstverständlich in getrennten Laden aufbewahren und ebenso getrennt waschen.
An den Füßen ist´s dann eh kein Problem, da muss man nur drauf achten bei bequem hochgelagerten Beinen die Füße nicht übereinander zu schlagen, geschweige denn aneinander zu reiben.

Andererseits, ohne Nachwuchs der Mönchssocken würde der heilige Singsang immer dünner werden, sehr zum Nachteil des Weltgefüges.

schreiben wie atmen - 2. Mai, 11:44

Neinnein,

machen Sie sich bloß kein schlechtes Gewissen, entspannen Sie sich. Jene Socken die im Zölibat leben wollen, sorgen schon selbst dafür - was Sie ja an der Anzahl der ohne Ihr Zutun immer wieder auftauchenden Einzelsocken schon bemerkt haben. Sie brauchen nur freundlich zu ihnen zu sein und ihnen vorübergehend Herberge gewähren, der Rest erledigt sich meist von selbst.
Jossele - 4. Mai, 19:44

Ich bin einigermaßen beruhigt ob ihrer Antwort, jedoch, grad heut ist mir wieder eine Socke entschlüpft,
Und ehrlich, ich war sicher ganz freundlich zu ihr,
Ja was, die ist weg!
Ich laß sie ja eh ihrer Wege ziehen, aber was stülp ich derweil über meinen Fuß?
nömix - 2. Mai, 10:12

In nomine Patris et Filii et Soccorum Sancti. Amen.

schreiben wie atmen - 2. Mai, 11:45

Ach Herr nömix,

schöner hätt ich's jetzt aber auch nicht zusammenfassen können. Nun ist mir ganz heilig zumute.
walhalladada - 2. Mai, 10:15

Eine schlüssige Beweisführung, liebe Frau Wie! Jetzt weiß ich endlich, warum die gemeine Einzelsocke sich nur unter extremen Bedingungen halten lässt!

schreiben wie atmen - 2. Mai, 11:47

Neiiiiiiiiiiiin,

halten Sie sie nicht, schon gar nicht so! Lassen Sie sie ihrer Wege ziehen... Retten Sie die Welt.
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