Da gingen sie hin die Mitbewohner. Zwei ganz erwachsene, zwei gerade eben, aber dafür um so ernsthafter erwachsene Menschen und ein großer, alter Vierbeiner mit Haarausfall, Verdauungsstörungen, tauben Ohren und unstillbarer Fresslust. Richtung Schweiz zogen sie heute um zwölf ab. Das Auto total überladen, alles rappelvoll gestopft, so dass wir Zurückbleibenden uns fragten, wie sie es damit in die bergige Schweiz schaffen sollen. Aber das Glück ist mit den Vertrauensvollen, so müsste es also nach menschlichem Ermessen klappen. Eine Jungmenschin ist noch für ein paar einzelne Tage zuhause. Ansonsten nur die zwei Alten Saecke, drei Katzen in verschiedenen Jugendlichkeitsstufen, ein großes leeres Haus, ein Bellen auf das man wartet, obwohl es einen bei Vorhandensein schier verrückt macht.
In vier Wochen werden wir eine reine Alte Saecke - WG sein. Das Formulieren von Kondolenzschreiben und der Besuch diverser, mehr oder weniger pietätvoller Trauerfeiern wird zum Alltag zählen, und man wird sich zusammennehmen müssen, um nicht hemmungslos der Altersverblödung anheimzufallen.

Die Alte Saeckin wünscht sich im Moment nichts dringender, als einen massiven Anfall von heiterem Jugendirresein, komplettem Leichtsinn und absoluter Verantwortungslosigkeit. Eine Weile nur, eine kleine Weile, bis das Schlimmste vorbei ist und man sich gewöhnt hat.

Hüllllfääääää!