Alte Saecke wissen was sie wollen.
Mir träumte von einem Stein. Mir träumte von jenem Stein, den ich später, und ich meine in diesem Falle wirklich VIEL später, auf meinem Grabe zu haben wünsche. Schon vor langer Zeit träumte mir von diesem Stein. Er war glatt und schlicht und nicht teuer und auch nicht groß. Keinerlei Verzierungen oder Schnörkel befanden sich darauf. Keine goldenen oder silbernen Metallbuchstaben verrieten mich, die dort in Frieden oder in einem Sarg oder einer Urne (das war dem Traum nicht zu entnehmen) ruhte. Nur dieser schlichte, billige, helle, ganz und gar glatte Stein stand auf dem Gras. Darauf ein winziger Schriftzug (Arial 12pt 1 1/2 zeilig!!!):
HAT SICH STETS BEMUEHT.
Seit es mir von diesem Stein träumte verbreite ich diesen früh vorgetragenen letzten Wunsch unter Familie, Freunden, Feinden, Bekannten und Unbekannten. Man belächelt mich und unterstellt mir allenthalben Albernheit oder Ironie oder erwähnt andere mir zugegebenermaßen anhaftende Charakterzüge. Niemand erkennt den Ernst meines Wunsches.
Nun habe ich mit großer Freude entdeckt, dass die örtliche Volksbildunganstalt einen Kurs in Steinbildhauerei anbietet. Selbst ist die Frau! Ich habe zu Übungszwecken die Schriftgröße erhöht und werde mir nun bald selbst meinen Gedenkstein basteln. Den stelle ich dann in den Garten als MEMENTO MORI.
Inmitten eifriger Planung grüßt euch
Die alte Saeckin
HAT SICH STETS BEMUEHT.
Seit es mir von diesem Stein träumte verbreite ich diesen früh vorgetragenen letzten Wunsch unter Familie, Freunden, Feinden, Bekannten und Unbekannten. Man belächelt mich und unterstellt mir allenthalben Albernheit oder Ironie oder erwähnt andere mir zugegebenermaßen anhaftende Charakterzüge. Niemand erkennt den Ernst meines Wunsches.
Nun habe ich mit großer Freude entdeckt, dass die örtliche Volksbildunganstalt einen Kurs in Steinbildhauerei anbietet. Selbst ist die Frau! Ich habe zu Übungszwecken die Schriftgröße erhöht und werde mir nun bald selbst meinen Gedenkstein basteln. Den stelle ich dann in den Garten als MEMENTO MORI.
Inmitten eifriger Planung grüßt euch
Die alte Saeckin
schreiben wie atmen - 11. Okt, 07:33
1035 mal gelesen
schmollfisch - 13. Okt, 00:57
Meines Wissens
ist "hat sich stets bemüht" nichts weiter als ein freundlicher Euphemismus für "lieb, aber unfähig".
Nun ja, wenn's passt ... eigentlich passt es bei mir übrigens auch, kannst Du gleich zwei Steine hauen?
Und damit sie nicht ganz genau gleich sind, kannst Du in meinen auch hauen "hat sich stets bemäht", das verweist auf meine Vorliebe für Schafwolle. Man könnte auch noch dazuschreiben "hat stets viel gewollt".
Albernen Gruß
schmollfisch
Nun ja, wenn's passt ... eigentlich passt es bei mir übrigens auch, kannst Du gleich zwei Steine hauen?
Und damit sie nicht ganz genau gleich sind, kannst Du in meinen auch hauen "hat sich stets bemäht", das verweist auf meine Vorliebe für Schafwolle. Man könnte auch noch dazuschreiben "hat stets viel gewollt".
Albernen Gruß
schmollfisch
schreiben wie atmen - 13. Okt, 11:23
Bingo
Das mit den zwei Steinen - ich weiß ja nicht. Ich finde, jeder sollte sich für seinen eigenen Versagensnachweis die Pfoten blutig hauen. Also - nix für ungut, aber da wirst du dich selber nach der örtlichen Volksbildungsanstalt erkundigen müssen.
Nebenbei: "Hat sich stets bemäht" finde ich ganz schön gelungen und bin nun neidisch, dass ich nicht selber draufgekommen bin.
Beste Grüße
die alte Saeckin
Nebenbei: "Hat sich stets bemäht" finde ich ganz schön gelungen und bin nun neidisch, dass ich nicht selber draufgekommen bin.
Beste Grüße
die alte Saeckin
virago - 15. Okt, 02:07
Steinwunsch
hatte ich bisher noch keinen. Hmm.
Meine Mutter äußerte einen Musikwunsch für ihr Begräbnis mit dem Bemerken, dies sei wohl nicht machbar. War's aber doch. Ob sie sich irgendwo freuen konnte, weißichnicht, jedenfalls kriegte sie ihr "Hallelujah" aus Händels "Messias". Sie meinte, als sie den Wunsch irgendwann Jahre vorher äußerte, dies sei wohl unpassend. Der Bestattungsbeamte fand es ganz normal.
Wenn ich mir überhaupt was wünschen würde, wäre es: Bitte trampelt nicht auf mir rum.
Ich wollte, ich wäre tot. Halt die Klappe, ich weiß selber, dass ich eh tot bin, wer hat denn was anderes gesagt? Hey! Pass doch auf, wo du hintrittst! Himmel, muss frau denn alles selber machen? Ich bin TOT, du Trottel, kapierst du das jetzt mal endlich, oder muss ich es dir buchstabieren? Nun pass doch auf, du machst ja meinen schönen Sarg kaputt. Hey, schmeiß doch keine Erde auf mich, was soll das!
...
Meine Mutter äußerte einen Musikwunsch für ihr Begräbnis mit dem Bemerken, dies sei wohl nicht machbar. War's aber doch. Ob sie sich irgendwo freuen konnte, weißichnicht, jedenfalls kriegte sie ihr "Hallelujah" aus Händels "Messias". Sie meinte, als sie den Wunsch irgendwann Jahre vorher äußerte, dies sei wohl unpassend. Der Bestattungsbeamte fand es ganz normal.
Wenn ich mir überhaupt was wünschen würde, wäre es: Bitte trampelt nicht auf mir rum.
Ich wollte, ich wäre tot. Halt die Klappe, ich weiß selber, dass ich eh tot bin, wer hat denn was anderes gesagt? Hey! Pass doch auf, wo du hintrittst! Himmel, muss frau denn alles selber machen? Ich bin TOT, du Trottel, kapierst du das jetzt mal endlich, oder muss ich es dir buchstabieren? Nun pass doch auf, du machst ja meinen schönen Sarg kaputt. Hey, schmeiß doch keine Erde auf mich, was soll das!
...
keine üble idee, das mit der inschrift und dem stein
"hat sich stets bemüht" - mir klingt das etwas zu bemüht. alte säcke bemühen sich? na ja. nicht sehr originell.
ich würde einkratzen: "hat sich bemüht, sich stets zu bemühen".
oder: "wie ich meinem freund sisyphus hinterherlief".
oder ganz trotzig und revolutionär: "hat sich nie bemüht!"
oder wie wäre es mit einer möbiusschleife, auf die man schreibt:"der mühe lohn: endlich in der erde ruhn"?
bon.