schön, dass du noch unter uns weilst, angela.
hildebrandt ist mir ein positives beispiel eines alten sackes. er hat seine spitze zunge nicht verloren. er denkt freier und kritischer als die meisten, die halb so alt sind wie er; und er beweist anhand seiner person, dass "altersweisheit" nicht nur ein relikt aus füheren jahrhunderten ist, sondern dass sie lebendig unter uns weilen: die alten, klugen und weisen säcke. nur haben sie in unserer gesellschaft bestenfalls vorzeige-modus und nichts zu melden.
man sagt: "wie gescheit er doch redet ..." und das wars dann, man hört ganz einfach nicht auf die weisen, man hört höflich weg, indem man sie ab und zu die bühne betreten läßt. man will sich beweisen, dass man doch ein gutes herz für alte säcke hat.
und da kommen solche vorzeige-säcke wie hildebrandt, ranicki und ehemals ditfurth gerade recht. nur gut, dass die spitze zungen haben ...
niemand hört mehr auf niemanden. die jungen hören nicht mehr auf die alten, und die alten hören nicht auf die noch älteren.
jeder agiert nur noch im spiegel seiner interessen - erstaunlich hierbei ist, dass die jüngsten entgegen der lebensspanne, die sie noch vor sich haben, sich am wenigsten um die zukunft sorgen; während die alten, die bereits auf der bank des schnitters parken, kritisch darauf hinweisen, dass dieser globale, materialistische turmbau zu babel für zukünftige generationen im desaster enden könne - und zwar schneller, als man es sich wünscht.
diese diskrepanz muß etwas mit der weisheit bzw. der fehlenden zu tun haben.
junge menschen leiden an einer chronischen selbstüberschätzung. alte säcke wissen es.

bon.