Alte Saecke werden gerettet
Endlich ein Licht am Ende des Tunnels. Unsere ehrenwerte regionale Tageszeitung, die ihr Bestehen in diesen unseren schwierigen Zeiten vermutlich einzig dem Umstand verdankt, dass sie jegliche Konkurrenz schon von jeher in den immer wieder frech emporsprossenden Keimen erstickt hat, diese Tageszeitung also hat mir unlängst meine Angst vor einem verblödeten und weltfremden Alter genommen.
"Senioren ab 50", hieß es da, "bekommen jetzt von Jugendlichen beigebracht wie Handys und Computer zu bedienen sind".
Bravo! Das wollte ich schon immer mal wissen. Nun könnte es wahrhaftig dazu kommen, dass ich auf meine alten Tage noch lerne mit diesen schicken glänzenden Zauberkästen ohne Schnur zu telefonieren. Sogar der etwas unheimliche "Rechner" mit seinem bläulich schimmernden Bildschirm könnte für mich, vielleicht sogar noch ehe ich in die Nähe meiner eigenen Urne gehinkt bin, seinen Schrecken wenigstens zum Teil verlieren.
Ich habe auch schon Vorarbeit geleistet: zum Beispiel weiß ich, dass "die Stroms" keine kleinen Männchen sind die in den Leitungen herumrennen und durch unermüdlichen Arbeitseinsatz meinen Kühlschrank zum Kühlen bringen und meinen Glühbirnen das Leuchten lehren. Ich weiß auch, dass all die kleinen Figuren die im Fernseher zu sehen sind nicht darin wohnen (eine Tatsache von der sich meine Großmutter bis zu ihrem seligen Ende nicht hat überzeugen lassen).
Ich bin also im Großen und Ganzen vorbereitet. Die Belehrungen des mir vermutlich in Bälde zugewiesenen Jugendlichen werden auf fruchtbaren Boden fallen. Trotz beginnendem körperlichen und geistigen Verfalls werde ich mich bemühen ausreichend Wißbegier und Gelehrsamkeit zusammenzukratzen. Es kann also jederzeit losgehen.
"Also pass mal auf Alte, ey, die Sprechkästen hier sind voll endkrass. Kannste voll einfach deine Kumpels erreichen. Hier auf das Rote mal draufdrücken bis der Jingle kommt. Willste deinen Alten anrufen oder so? Brauchste gar nicht ewig rumhirnen. Hier stehn überall die Zahlen drauf..."
Und die Sonne der Neuzeit wird mir unter seiner vollphatt gestylten Frisur hervor gütig zuzwinkern, schwungvoll die tiefergerutschte angesagte Monsterjeans zurechtrücken und mich vor den Computerschirm zerren um mir vermittels seiner eingborenen Kompetenz eine Mailadresse einzurichten und mir zu erklären, wie ich bei E-bay billige Ohrstöpsel, Beruhigungsmittel und ein Flugticket in Richtung Feuerland ersteigern kann.
Pinguine streicheln. Auch ein schönes Hobby - vorausgesetzt man traut sich als alte Saeckin die Fernreise mit all ihren unendlichenm Strapazen noch zu.
Wer allerdings mit einem Handy telefonieren lernte und einen Computer an- und ausschalten kann, den schreckt vermutlich nichts mehr.
Und Pinguine sind liebe stinkende Tiere die bestens sozialisiert sind und sich sogar mit den Kegelrobben die zwischen ihnen herumkegeln vertragen.
So liegt doch in jedem herannahenden Problem auch schon die Lösung.
Zuversicht meine Lieben Mitsaecke - die Jugend wird uns schon noch helfen!
Erstaunt aber hoffnungsfroh:
die alte Saeckin
"Senioren ab 50", hieß es da, "bekommen jetzt von Jugendlichen beigebracht wie Handys und Computer zu bedienen sind".
Bravo! Das wollte ich schon immer mal wissen. Nun könnte es wahrhaftig dazu kommen, dass ich auf meine alten Tage noch lerne mit diesen schicken glänzenden Zauberkästen ohne Schnur zu telefonieren. Sogar der etwas unheimliche "Rechner" mit seinem bläulich schimmernden Bildschirm könnte für mich, vielleicht sogar noch ehe ich in die Nähe meiner eigenen Urne gehinkt bin, seinen Schrecken wenigstens zum Teil verlieren.
Ich habe auch schon Vorarbeit geleistet: zum Beispiel weiß ich, dass "die Stroms" keine kleinen Männchen sind die in den Leitungen herumrennen und durch unermüdlichen Arbeitseinsatz meinen Kühlschrank zum Kühlen bringen und meinen Glühbirnen das Leuchten lehren. Ich weiß auch, dass all die kleinen Figuren die im Fernseher zu sehen sind nicht darin wohnen (eine Tatsache von der sich meine Großmutter bis zu ihrem seligen Ende nicht hat überzeugen lassen).
Ich bin also im Großen und Ganzen vorbereitet. Die Belehrungen des mir vermutlich in Bälde zugewiesenen Jugendlichen werden auf fruchtbaren Boden fallen. Trotz beginnendem körperlichen und geistigen Verfalls werde ich mich bemühen ausreichend Wißbegier und Gelehrsamkeit zusammenzukratzen. Es kann also jederzeit losgehen.
"Also pass mal auf Alte, ey, die Sprechkästen hier sind voll endkrass. Kannste voll einfach deine Kumpels erreichen. Hier auf das Rote mal draufdrücken bis der Jingle kommt. Willste deinen Alten anrufen oder so? Brauchste gar nicht ewig rumhirnen. Hier stehn überall die Zahlen drauf..."
Und die Sonne der Neuzeit wird mir unter seiner vollphatt gestylten Frisur hervor gütig zuzwinkern, schwungvoll die tiefergerutschte angesagte Monsterjeans zurechtrücken und mich vor den Computerschirm zerren um mir vermittels seiner eingborenen Kompetenz eine Mailadresse einzurichten und mir zu erklären, wie ich bei E-bay billige Ohrstöpsel, Beruhigungsmittel und ein Flugticket in Richtung Feuerland ersteigern kann.
Pinguine streicheln. Auch ein schönes Hobby - vorausgesetzt man traut sich als alte Saeckin die Fernreise mit all ihren unendlichenm Strapazen noch zu.
Wer allerdings mit einem Handy telefonieren lernte und einen Computer an- und ausschalten kann, den schreckt vermutlich nichts mehr.
Und Pinguine sind liebe stinkende Tiere die bestens sozialisiert sind und sich sogar mit den Kegelrobben die zwischen ihnen herumkegeln vertragen.
So liegt doch in jedem herannahenden Problem auch schon die Lösung.
Zuversicht meine Lieben Mitsaecke - die Jugend wird uns schon noch helfen!
Erstaunt aber hoffnungsfroh:
die alte Saeckin
schreiben wie atmen - 23. Feb, 17:00
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